Rebecca Ockenden  Sopran

Biografie

Nach Abschluss ihres Magisterstudiums in Romanistik und Slawistik an der Universität Oxford studierte Rebecca Ockenden Gesang am Centre de Musique Baroque de Versailles. Es folgten Meisterkurse oder Privatunterricht u.a. bei Vera Rózsa, Régine Crespin, Schuyler Hamilton, Noëlle Barker, Stefan Haselhoff, Margreet Honig und Roswitha Müller.

Sie debütierte am Théâtre des Champs-Elysées in der Rolle der Barbarina in Mozarts Figaros Hochzeit unter der Leitung von Jean-Claude Malgoire und sang unter demselben Dirigenten eine Hauptrolle in Telemanns Der Geduldige Socrates in Frankreich und Deutschland. Zu ihren weiteren Rollen gehörten Erste Dame in der Zauberflöte der Académie Européenne de Musique in Aix-en-Provence, Zerlina in Mozarts Don Giovanni in einer Inszenierung von André Engel in Royaumont und Pamina in Die Zauberflöte am Goetheanum. Ferner war sie zu hören in Dido and Aeneas (Belinda), Purcells The Fairy Queen an der Opéra de Lyon, als Cassandra in Cavallis La Didone im Amsterdamer Concertgebouw und in Lullys Roland unter der Leitung von René Jacobs. Zeitgenössische Musik ist ein wichtiger Teil ihres Repertoires und so sammelte sie weitere Bühnenerfahrung in Kagels Aus Deutschland am Hessisches Staatstheater, in Pascal Dusapins Medeamaterial, sowie in Shiva for Anne von Mela Meierhans bei den Berliner Festspielen.

William Christie engagierte sie für mehrere Produktionen als Solistin mit Les Arts Florissants, so etwa für die CD-Aufnahme der Grands Motets von Desmarest und von Rameaus Zéphyre, konzertant aufgeführt in der Kölner Philharmonie, für die Rolle der Venus in Purcells King Arthur in den U.S.A. und für Madrigale von Monteverdi und Gesualdo zu einer Choreographie von Jiří Kylián an der Opéra Garnier in Paris. Sie übernahm die Rolle der Juno in Monteverdis Il Ritorno d’Ulisse in Patria in New York, London, Paris und Wien, erschienen als DVD bei Virgin Classics.

Rebecca Ockenden sang zahlreiche Oratorienaufführungen, Bachkantaten, romantische Werke oder zeitgenössische Stücke und hat eine grosse Vorliebe für das Lied und die Mélodie. So führte sie Werke und Zyklen u.a. von Schumann, Strauss, Tschaikowski und Poulenc auf und stellte ein Abendprogramm über die Figur von Goethes Mignon zusammen. Soloabende gab sie zum Beispiel am Münchener Gasteig oder am Holywell Music Room, Oxford.

Gemeinsam mit der Lautenistin Sofie Vanden Eynde bildet sie ein festes Duo, welches Konzerte in ganz Europa gibt, wie z.B. am Grachtenfestival Amsterdam oder am London Handel Festival. Das Konzipieren und Recherchieren von Programmen und dessen Hintergrund liegt ihr dabei sehr am Herzen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand eine CD von Lautenliedern, Mistress Elizabeth Davenant, her Songes, welche beim Label Ramée erschien und grossen Anklang fand.

Durch ihre Faszination für historische Zusammenhänge und die vertiefte Kenntnis mehrerer Fremdsprachen stellt in ihrer Arbeit das Recherchieren für diese unterschiedlichen Programme eine sehr grosse Bereicherung dar, welches nur durch die Freude, ihre Entdeckungen mit dem Publikum zu teilen, übertroffen wird.